Glossar der Fachausdrücke: S


  • Screening 
    Untersuchung, ob ein/e PatientIn für die Teilnahme an einer klinischen Prüfung geeignet ist. Auch: Reihenuntersuchung im Rahmen eines Früherkennungsprogramms (z.B. Mammografie-Screening), um frühzeitig bösartige Veränderungen zu erkennen.
  • Segment
    Die weibliche Brust wird in verschiedene Segmente, sogenannte Quadranten, eingeteilt. Diese Einteilung dient der BEschreibung der Lage eines aufgetretenen Tumors. Die Einteilung erfolgt durch einen Blick von vorne auf die Brust. Durch die Brustwarze wird jeweils eine horizontale unf eine vertikale Gerade gezogen. Die Brustwarze ist dabei der Mittelpunkt. Ein Segment ist z.B. die Brustwarze und der Warzenhof, die anderen Segmente sind vier Quadranten, in die die Brust eingeteilt werden kann. Am häufigsten ist der obere äußere Quadrant der Brust von einem Tumor betroffen.
  • Sentinel-Lymphknoten, SLN
    Siehe auch Wächterlymphknoten. Darunter versteht man die ersten Lymphknoten im Abflussgebiet der Lymphflüssigkeit eines Tumors. Wenn in den Sentinel-Lymphknoten keine Tumorzelle nachweisbar ist, ist die Chance besonders groß, dass keine Lymphknotenmetastasen in der Achsel vorliegen. In der Diagnostik und für die weitere Therapieentscheidung kommt den SLN daher eine besondere Bedeutung zu.
  • Sentinel-Node-Biopsie
    Zur Identifizierung von Wächterlymphknoten (siehe Sentinel-Lymphknoten) werden diese mit Hilfe eines bildgebenden Verfahrens identifiziert, der sogenannten Szintigrafie. Hierfür wird den PatientInnen eine spezielle radioaktive Substanz in die betroffende Brust eingespritzt, zusätzlich wird eine Färbung mit einem blauen Farbstoff durchgeführt. Der oder die identifizierten Wächterlymphknoten werden chirurgisch entfernt. In der anschließenden feingeweblichen Untersuchung wird festgestellt, ob ein Tumorbefall vorliegt.
  • Small molecules
    In der modernen Brustkrebstherapie werden durch neue spezifische Wirkstoffe Krebszellen sehr zielgerichtet angegriffen (zielgerichtete Therapie, targeted therapy). Während die Chemotherapie eher unspezifisch wirkt und auch gesunde Zellen schädigt, sind die neuen spezifischen Wirkstoffe wie „small molecules“ oder Antikörper vor allem im Tumorgewebe wirksam und für betroffene PatientInnen weniger belastend. Dabei werden „small molecules“ üblicherweise oral verabreicht, während Antikörper intravenös oder subkutan appliziert werden.
  • Sonografie
    Siehe auch Ultraschalluntersuchung. Bei dieser völlig schmerzfreien Vorsorge- und Diagnoseuntersuchung werden Ultraschallwellen durch die Haut in den Körper eingestrahlt. Die zurückgeworfenen Schallwellen werden von einem Empfänger aufgenommen und mit Hilfe eines Computers in entsprechende bewegliche Bilder umgewandelt. Insbesondere bei Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe kann die Sonografie in Ergänzung zur Mammografie wertvolle weitere Informationen liefern.
  • Stabiles Tumorverhalten („stable disease“)
    Der Tumor und/oder vorhandene Metastasen verändern sich in Zahl und Größe nicht.
  • Stadieneinteilung, Staging
    Beurteilung einer Brustkrebserkrankung. Dafür werden Tumorgröße, Lymphknoten befall und Metastasierungssituation beurteilt. Das Staging dient der Auswahl der am besten geeigneten Behandlung für PatientInnen. Die TNM-Klassifikation unterstützt die Aussagen der Stadieneinteilung.
  • Standardtherapie 
    Die herkömmliche Behandlung, deren Wirksamkeit erwiesen ist.
  • Stanzbiopsie
    Die Gewissheit, ob hinter einem auffälligen Befund ein bösartiger Tumor steckt oder nicht, kann erst eine feingewebliche Untersuchung liefern. Die dafür notwendige Gewebeentnahme heißt Biopsie, wobei die am häufigsten angewandte Methode hier die Stanzbiopsie ist. Die Brust wird örtlich betäubt und unter Ultraschallkontrolle wird eine Führungskanüle bis zur verdächtigen Stelle in der Brust geschoben. Durch diese Kanüle wird dann eine etwa 1,5mm dünne Hohlnadel ins Gewebe geführt und stanzt zylinderförmige Proben heraus. Diese werden dann im zellbiologischen Labor untersucht.
  • Stent
    Plastik- oder Metallröhrchen zur Behandlung von Engstellen der Gallenwege oder im Bereich des Magenausgangs, das im Rahmen einer Ednoskopie (Magenspiegelung) eingeführt wird.
  • Strahlentherapie 
    Siehe auch Radiotherapie. Anwendung energiereicher Strahlen (Röntgenstrahlen, Cobalt 60, Radium, Neutronen, Protonen) zur Therapie von Tumorerkrankungen.
  • Studienarm 
    PatientInnen in klinischen Studien werden einer bestimmten Behandlung in der Studie zugewiesen, dem so genannten „Arm“. Jeder Arm erhält eine unterschiedliche Behandlung.
  • Studiengruppe 
    Zusammenfassung von PatientInnen, die einer bestimmten Behandlung zugeordnet werden. Eine Studie kann mehrere Studiengruppen umfassen, bei Krebsstudien erhält meist eine Gruppe die Standard- und eine zweite die neue Behandlung, die in der Studie untersucht wird.
  • Studienphase 
    Siehe Phase 1, Phase 2, Phase 3 und Phase 4.
  • Studienprotokoll 
    Eine Aufstellung, in der die genaue Durchführung und der Ablauf der Studie festgehalten sind. Es enthält Ein- und Ausschlusskriterien, Informationen über die Therapie (Gruppen, Dosis, Intervall, Kombination etc.), Beurteilungskriterien, Maßnahmen bei Nebenwirkungen, Verlaufskontrollen, begleitende Qualitätskontrollen sowie Dokumentation.
  • Studienteam (Forschungsteam) 
    Eine multidisziplinäre Gruppe von qualifizierten Personen, die für die Leitung einer klinischen Studie verantwortlich ist.
  • Subkutan, s.c.
    Bedeutet in Bezug auf Injektionen von Medikamenten „unter die Haut“, genauer ins Unterhautfettgewebe. Subkutane Injektionen werden vorzugsweise an Körperstellen vorgenommen, an denen die Haut gut mit Fettgewebe gepolstert und verschiebbar ist, üblicherweise am Bauch oder Oberschenkel. Subkutane Injektionen sind meistens schmerzarm.
  • Symptome
    Anzeichen, die auf eine Erkrankung hinweisen. Hauptsysmptom für eine Brustkrebserkrankung ist ein Knoten in der Brust, der in vielen Fällen von den PatientInnen selbst ertastet wird. Aber auch Grübchen oder Rötungen der Haut, eine einseitige Vergrößerung der Brust, seltener auch Brustschmerzen oder das Absondern von Flüssigkeit durch die Brustwarze können, müssen aber nicht Anzeichen für ein Mammakarzinom sein. In jedem Fall sollte eine Ärztin oder ein Arzt zur Abklärung der Symptome aufgesucht werden.
  • Systemische Therapie
    Systemische Therapien, wie z.B. Chemotherapien oder Antihormontherapien, wirken im Gegensatz zu lokalen Behandlungen nicht nur gegen den Tumor allein, sondern gelangen über das Blut in alle Gewebe des Körpers. So lassen sich auch Krebszellen bekämpfen, die sich mit dem Blut oder der Lymphflüssigkeit im Körper verteilt und Metastasen geblidet haben.
  • Szintigrafie, Szintigramm
    Bildgebendes Verfahren zur Identifizierung der Wächterlymphknoten im Rahmen einer Sentinel-Node-Biopsie und zur Auffindung von Knochenmetastasen.


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