Glossar der Fachausdrücke: P


  • Palliativ, palliative Therapie, palliative Behandlung
    Als palliative Therapie wird eine nicht auf Heilung der bestehenden Grunderkrankung abzielende Behandlung bezeichnet. Sie ist eine lindernde und keine heilende Form der Therapie und soll die Erkrankung stabilisieren und für den/die PatientIn erträglicher machen, also die Lebensqualität erhalten. Palliative Behandlungen zielen darauf ab, das Tumorwachstum zu verlangsamen und somit Lebenszeit und Lebensqualität zu erhöhen. Häufig kommt als palliative Maßnahme eine Schmerzreduktion zur Anwendung, um akute oder chronische Schmerzzustände zu lindern.
  • Pankreaskarzinom 
    Bauchspeicheldrüsenkrebs. Tritt meistens als Adenokarzinom auf, bei Männern häufiger, vor allem zwischen 55 und 70 Jahren. Die Prognose ist schlecht: Weniger als 10% der Patienten überleben ein Jahr nach der Diagnose; nur 2% überleben zwei Jahre.
  • Parästhesien
    Nervenstörungen, die sich als Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Händen und Füßen äußern und auch mit Schmerzen verbunden sein können. Diese Störungen können durch eine Chemotherapie verursacht werden.
  • Paravasation
    Wenn bei einer intravenösen Therapie die Flüssigkeit der Infusion nicht in die Vene, sondern in das umliegende Gewebe ausläuft, spricht man von einer Paravasation. Diese Komplikation muss gerade im Umgang mit Zytostatika vermieden werden, da sie ernsthafte Gewebeschäden verursachen kann.
  • Pathologe, Pathologin
    Facharzt, Fachärztin zur Erkennung krankhafter oder abnormer Veränderungen des menschlichen Organismus. Dazu gehören die Ätiologie (Erforschung der Ursachen) und die Pathogenese (Entstehung und Entwicklung) von Krankheiten sowie deren Auswirkung auf die Anatomie und Physiologie. Die pathologische Diagnostik beruht in erster Linie auf der Beurteilung von Gewebe anhand der makroskopischen (pathologische Anatomie) und lichtmikroskopischen Aspekte (Histopathologie, Zytologie).
  • Peritonealkarzinose
    Bauchfellmetastasen.
  • Peritoneum
    Bauchfell. Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sind hier häufig Metastasen zu finden.
  • Phase-1-Studie
    Stadium der Arzneimittelentwicklung, in dem das Prüfpräparat zum ersten Mal am Menschen untersucht und in dem die Unbedenklichkeit des Medikamentes bestimmt wird. Normalerweise nimmt an diesen Studien eine kleine Zahl gesunder Freiwilliger teil.
  • Phase-2-Studie
    Jene Phase, in der die Wirksamkeit des Medikamentes zunächst bei Patienten mit der Zielkrankheit ermittelt wird. Diese Studien haben den Zweck, die kurzfristige Sicherheit und den therapeutischen Dosisbereich (Mindest- und Höchstdosis) zu bewerten sowie kurzfristig auftretende Nebenwirkungen und Risiken bei Gabe des Prüfpräparates festzustellen. Normalerweise ist eine überschaubare Zahl von PatientInnen (100-250) in solche Studien einbezogen.
  • Phase-3-Studie
    Stadium, in dem die Sicherheit und Wirksamkeit in großem Umfang bei einer größeren Zahl von Patienten überprüft werden. Ziel dieser Studien ist es, die kurz- und langfristige Sicherheit und Wirksamkeit nachzuweisen und den therapeutischen Wert insgesamt zu beurteilen sowie das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Prüfpräparats zu ermitteln.
  • Phase-4-Studie
    Diese Studien werden durchgeführt, nachdem das Prüfpräparat für eine Krankheit zugelassen wurde, um zusätzliche Daten zu dem Arzneimittel gewinnen zu können.
  • Physiotherapie
    Wird auch als Krankengymnastik bezeichnet. Diese THerapieform kann die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers erhalten oder wiederherstellen. Physiotherapeutische Maßnahmen können individuell nach einer Brustoperation eingesetzt werden. Die Behandlung sollte darauf abzielen, den Heilungsprozess zu unterstützen, Bewegungseinschränkungen zu reduzieren und den psychischen Druck abzubauen.
  • Pigmentierung
    Pigmente sind Körperfarbstoffe, die in den Zellen der Haut eingelagert sind. Der Gehalt des Pigments Melanin bestimmt den Farbton der Haut. Im Rahmen einer Brustrekonstruktion kann die Brustwarze mittels medizinischer Brustpigmentierung natürlich wiederhergestellt werden.
  • Placebo 
    Ein Scheinmedikament, das keinen Wirkstoff enthält, vom Original nicht zu unterscheiden ist und nur zu Vergleichszwecken dient.
  • Port-a-Cath (zentralvenöser Verweilkatheter)
    Dient als „geschützter“ Zugang zum Venensystem des Körpers, über welchen Medikamente, Flüssigkeit oder Nährlösungen intravenös verabreicht werden können. Ein Port-a-Cath-System ist bei regelmäßiger intravenöser Therapie notwendig, die entweder aufgrund der Zusammensetzung nicht über die kleinen Armvenen gegeben werden darf oder aufgrund der Venensituation nicht verabreicht werden kann.
  • Postmenopause
    Beschreibt die Phase nach den Wechseljahren. In der POstmenopause gehen die Beschwerden der Wechseljahre allmählich zurück. Die Eierstöcke produzieren nur noch geringe Mengen der Geschlechtshormone, bis zum Ende der Postmenopause erlischt die Östrogenproduktion völlig.
  • Prädiktive Faktoren 
    Charakteristische Eigenschaften von Krebszellen, die deren Wachstum bestimmen und sich bei den einzelnen Krebserkrankungen von Patient zu Patient unterscheiden. Prädiktive Faktoren spielen bei der Wahl der richtigen Behandlung eine große Rolle, sie sagen das Ansprechen auf eine bestimmte Therapie voraus und geben somit auch Auskunft über die Prognose.
  • Präklinische Studie 
    Labor- und Tierversuche, in denen ein neu entwickeltes Medikament vor der klinischen Phase und der ersten Anwendung am Menschen getestet wird.
  • Prämenopause
    In dieser Zeit kündigt sich bei Frauen ab ca. 40 Jahren die Zeit der Wechseljahre an. Meistens beginnt die Prämenopause schleichend über mehrere Jahre hinweg. Es kommt immer noch zu Blutungen, sie werden bei den meisten Frauen jedoch etwas unregelmäßiger. Das liegt daran, dass der Eisprung nicht mehr in jedem Zyklus stattfindet. Die Folge ist ein Ungleichgewicht der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron, das zu verschiedenen Beschwerden führen kann. Typische Symptome der Prämenopause sind Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen, Brustspannen oder Migräne. Oft ähneln die Beschwerden denen des prämenstruellen Syndroms (PMS).
  • Primärtumor 
    Als Primärtumor (Primum) bezeichnet man bei einem bösartigen, metastasierten Tumor die ursprüngliche Geschwulst, von der die Metastasen (auch: Filiae) ausgegangen sind.
  • Proband 
    Eine Person, die in einer klinischen Prüfung entweder das Prüfpräparat erhält oder als Kontrolle teilnimmt (auch: Studien- oder PrüfungsteilnehmerIn).
  • Progesteron
    Gelbkörperhormon. Natürliches Hormon aus der Gruppe der Gestagene, das zusammen mit Östrogen für die Regulation nahezu aller weiblichen Geschlechtsorgane zuständig ist. Mit dem Beginn der Wechseljahre ist dieser Hormonhaushalt häufig nicht mehr im Gleichgewicht, es kommt zu den typischen Beschwerden der Menopause.
  • Prognose
    Jede Erkrankung wird nach der Diagnostik auch im Hinblick auf die Aussicht auf Heilung eingestuft, diese Voraussage nennt man Prognose. Die Prognose beruht auf den Befunden der diagnostischen Untersuchungen und darauf, wie die ausgewählte Therapie anschlägt und ob die Erkrankung heilbar ist bzw. wie sie wahrscheinlich verlaufen wird. Bei Aussicht auf Heilung spricht man von einer guten Prognose, sind Rezidive bzw. Metastasen zu erwarten, gilt dies als schlechte Prognose.
  • Prognosefaktor
    Die fünf wichtigsten Prognosefaktoren bei Brustkrebs sind das Alter, der Status der Wechseljahre, das Tumorstadium, der Entartungsgrad und der Hormonrezeptorstatus sowie der HER2-Status des Tumors. Die besten Heilungschancen bestehen für frühzeitig erkannten Brustkrebs.
  • Progression
    Fortschreiten der Krebserkrankung. Das bedeutet, dass entweder der Tumor oder Metastasen größer werden oder neue Metastasen entstanden sind.
  • Prothese
    Wenn die Brust oder Teile der Brust entfernt werden mussten, kann ein Brustaufbau sowohl das Körpergefühl als auch die Lebensqualität deutlich verbessern und einseitige Belastungen des muskuloskelettalen Systems vermeiden helfen. Dabei kann Eigengewebe bzw. Fremdmaterial (z.B. Silikon) verwendet werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der primären und der sekundären Rekonstruktion. Die primäre Rekonstruktion bedeutet die Wiederherstellung in engem zeitlichen Zusammenhang mit der operativen Brustentfernung. Bei der sekundären Rekonstruktion sind begleitende Therapien wie Chemo- oder Radiotherapie meistens bereits abgeschlossen.
  • Protokoll 
    Der Plan, der einer klinischen Studie zu Grunde liegt und der die Zielsetzung(en), das Design, die Methodik, die statistischen Überlegungen und die Organisation einer Prüfung beschreibt (siehe Studienprotokoll).
  • Prüfarzt, Prüfärztin
    MedizinerInnen, die eine klinische Studie durchführen. Es handelt sich dabei um besonders qualifizierte Ärzte und Ärztinnen, die Erfahrung mit klinischen Studien haben.
  • Prüfplan 
    Siehe Studienplan.
  • Prüfzentrum 
    Klinik, Abteilung oder Praxis, an der eine klinische Studie durchgeführt wird.
  • Psychoonkologie
    Teilbereich des medizinischen Fachgebietes, der sich mit vielfältigen psychischen und sozialen Belastungen im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung beschäftigt. Aus den Erkenntnissen zahlreicher wissenschaftlicehr Untersuchungen konnten so wichtige Maßnahmen für die Behandlung und Rehabilitation von KrebspatientInnen entwickelt werden. Eine begleitende psychoonkologische Beratung und Behandlung der PatientInnen gilt heute als unverzichtbarer Bestandteil der modernen Tumortherapie.


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